Das innerhalb des
Historisch-Kulturwissenschaftlichen Zentrums (HKFZ) Mainz-Trier angesiedelte Projekt steht im Kontext des ebendort agierenden Projektverbundes Mittelalterliche Stadtsprachen im westmitteldeutschen Raum: Eine vergleichende Studie zu ihrem Aufkommen, ihren Funktionsbereichen und ihrer Entwicklung am Beispiel von Trier, Mainz, Köln und Luxemburg.
Die Bestände des Stadtarchivs Luxemburg umfassen für den Zeitraum von 1244-1794 insgesamt 320 Urkunden. Daneben liegen 260 Kontenbücher (1388-1794) sowie 40 Registerbücher (1443-1795) vor. Eine systematische historische sowie sprachwissenschaftliche Auswertung dieses Fundus steht für weite Teile der Bestände noch aus.
Eine der Besonderheiten des Materials liegt in der Mehrsprachigkeit der verschriftlichten urbanen Verwaltungsorganisation. Innerhalb des Projektes werden die Bestände des Stadtarchivs daher zunächst mit Blick auf die Verwendung der Sprachen Deutsch und Französisch im Untersuchungszeitraum vom 15. bis zum 18. Jahrhundert analysiert. Eine solche Untersuchung des Quellenmaterials stellt ein dringendes Desiderat auch für die weitere historische Forschung zur Stadt Luxemburg dar und ist für zahlreiche Disziplinen wie beispielsweise die Verwaltungs-, Sozial-, Rechts- und Kulturgeschichte sowie die historische Linguistik von großer Relevanz.
Die zeitliche Ausrichtung des Teilprojektes konzentriert sich auf den Zeitraum vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Mit dem 15. Jahrhundert setzt korrespondierend zu den weiteren Deutschen Landen mit der Ausweitung der städtischen Schriftlichkeit eine vermehrte Zahl an überliefertem urbanen Schriftgut ein, das eine quellenbasierte Auswertung erlaubt. Das Ende der Untersuchungsperiode fällt mit dem Beginn der napoleonischen Herrschaft (1795/1801) und den damit einhergehenden strukturellen Veränderungen nicht nur im Bereich der Administration zusammen, die eine vergleichende Untersuchung im Rahmen des Projektes ausschließen.
