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LuxPhras: Darstellung der luxemburgischen Phraseologie in der Lexikographie und darüber hinaus – Wissensräume zwischen Regionalität und Mehrsprachigkeit



Wissenschaftliche Leitung und Konzept:
Dr. Ane Kleine, Université du Luxembourg (ane.kleine@uni.lu)
Dr. Natalia Filatkina, Universität Trier (filatkin@uni-trier.de)


Voraussichtlicher Start: Frühjahr 2009

Angeregt durch den fachlichen Austausch innerhalb der AG "Wissensraum Kommunikation: Kulturelle Praktiken, Tradition und Wandel" des Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrums (HKFZ) Trier, bei dem sich u.a. Projekte zur historischen Phraseologie unterschiedlicher Philologien und Disziplinen zusammengefunden haben, erwuchs der Gedanke, zu den bereits kooperierenden Projekten [Sofja-Kovalevskaja-Preis-Projekt »Historische Formelhafte Sprache und Traditionen des Formulierens, HiFoS« (Dr. Natalia Filatkina), »Gnomik visuell – Gnomisches Wissen im Raum der Bilder. Die Visualisierung von Sprichwörtern in der Kunst des Mittelalters und der Frühen Neuzeit« (Dr. Birgit U. Münch), »Form und Formung sprachkonzeptueller Wissensräume – Jiddi-sche Phraseologie im Kontext europäischer Sprachen, JPhras« (Dr. Ane Kleine)] ein neues Projekt zur luxemburgischen Phraseologie einzurichten.

In dem vom FNR geförderten Projekt LexicoLux zur lexikografischen und metalexikografischen Erschließung des luxemburgischen Wortschatzes wird ein dynamisches Wörterbuchnetz erstellt, welches das lexikografische Wissen über das Luxemburgische bündelt und gezielt auswertet. Im Sinne der Antragsstellung zum Projekt LexicoLux wird darin bereits eine erste Erschließung des phraseologischen Bestandes innerhalb dreier Wörterbücher zum Luxemburgischen (Lexicon der Luxemburger Umgangssprache (1857); Wörterbuch der luxemburgischen Mundart (1906); Luxemburger Wör-terbuch (1950-1977)) geleistet. Jedoch wird die Lexikographie vor besondere Herausforderungen gestellt bei der Aufbereitung phraseologischer Einheiten, welche sich semantisch, pragmatisch, distributiv und syntaktisch irregulär verhalten. Neben (unterschiedlichen Konventionen geschul-deter) orthografischer Divergenz begegnet diatopische und phonetische Varianz wie auch eine durchscheinende diachrone Entwicklung innerhalb des Untersuchungskorpus. So soll aus dem primär lexikografisch ausgerichteten Projekt LexicoLux mit LuxPhras ein Aufbauprojekt zur lu-xemburgischen Phraseologie erwachsen.

Das Projekt LuxPhras setzt sich zum Ziel, die phraseologischen Belege in einer multidimensional annotierten Datenbank zu erfassen und der scientific community zeitnah zur Verfügung zu stellen. In Zusammenarbeit mit den kooperierenden Projekten wird es sich aktiv an der wissenschaftlichen Erarbeitung eines Auszeichnungs- und Annotationsverfahrens für Phraseologismen beteiligen. Darin sollen u.a. die Herausforderungen der Verknüpfung von Datenbanken unterschiedlicher Sprachen, unterschiedlicher Schriftsysteme und Medien (Bild und Text) innerhalb eines kultur-thematischen Bereiches mit modernen Methoden der eHumanities bearbeitet werden.

Schritte zur technischen Umsetzung einer solchen lexikographischen Vernetzung über Einzel-werke bzw. Landesgrenzen hinweg sind bereits geleistet vom Wörterbuchnetz des Trierer Kom-petenzzentrums, das auf die Erstellung und Erschließung digitaler Wörterbücher, Nachschlage-werke und Enzyklopädien und der ihnen zugrunde liegenden Primärquellen fokussiert. In dieser vernetzten Wörterbuchbibliothek finden die luxemburgischen Wörterbücher dank modernster Technologien auf dem Gebiet des Information Retrieval Einbettung in ein komplexes und dich-tes Informationsnetz, welches im Zuge dieses Projektes durch die phraseologische Komponente erweitert werden soll.

 
-letzte Änderung: 23.03.2009 - 23:34:56-